Siehe auch: GHP
Bei der Bodenarbeit auf dem Spielplatz und im Trail geht es darum, dass Mensch und Pferd gemeinsam zu Fuß Übungen an verschiedenen Geräten und Gegenständen durchführen. Dies fördert das vertrauen zum Menschen und gymnastiziert das Pferd bzw. fördert die Balance.
(anti-) Schrecktraining bedeutet, das Pferd an bestimmte Situationen oder Gegenstände zu gewöhnen. Dies ist besonders wichtig um ein gelassenes Pferd zu bekommen. Da Pferde Fluchttiere sind und weglaufen, um ihr Leben zu retten, haben die meisten Pferde Anfangs vor vielen Dingen Angst. Hier gilt es, dem Pferd zu erklären, dass von dem Gegenstand keine Gefahr ausgeht.
Man muss viel Geduld mitbringen und entspannt sein um ein Pferd an einen neuen Gegenstand zu gewöhnen. Außerdem sollte man das Pferd viel loben, wenn es annähernd richtig reagiert. Strafen und drängeln sind tabu.
Man sollte den Schwierigkeitsgrad dem Können des Pferdes anpassen und die Aufgaben und Übungen allmählich steigern. Man kann sich einen Parcours anlegen, an dem man regelmäßig üben kann.
Trail am Boden[]
Die folgenden Übungen können später auch geritten werden - sie kommen teilweise in der Disziplin Trail beim Westernreiten vor.
Stangen[]
Zum Aufbau dieser Übung benötigen man etwa sechs Holzstangen (etwa zwei Meter lang), die mit einem Abstand von einem Meter auf den Boden gelegt werden. Wenn das Pferd noch keine Stange am Boden kennt, kann man auch mit einer Stange anfangen.
Zur Hilfe kann man ggf. gemeinsam mit dem Tier den Kopf senken. Zuerst wird das Pferd im Schritt über die Stangen geführt, später kann auch getrabt oder galoppiert werden, wobei dann die Abstände vergrößert werden müssen.
- Es muss bei dieser Übung die Abstände richtig einschätzen und die Beine richtig hochnehmen.
Labyrinth und Zickzack[]
Das Labyrinth kann aus Holzstangen oder kleinen Baumstämmen bestehen. Es wird aus zwei Stangen mit einer Länge von ungefähr vier Metern für die Außenseiten und vier Stangen mit zwei Meter Länge im Innenbereich aufgebaut. Die Zweimeterstangen werden quer zu den langen Außenstangen platziert, so dass abwechselnde Durchgänge entstehen.
Das Pferd wird nun langsam und vorsichtig durch das Labyrinth geführt, wobei es sich von links nach rechts und umgekehrt biegen muss, damit es die engen Durchgänge passieren kann. Wenn das Pferd auf eine Stange tritt, wird die Übung einfach wiederholt.
Sobald das Pferd die Übung beherrscht, kann es auch Rückwärts probiert werden.
Der Zickzack ist einfacher als das Labyrinth, hier werden einfach Stangen in einem "zickzack" angeordnet (siehe Bild).
Quadrat[]
Für den Aufbau des Quadrates werden vier Stangen mit jeweils etwa zwei Metern Länge benötigt. Diese werden auf den Boden gelegt, sodass sie ein Quadrat bilden.
Jetzt wird das Pferd auf diesem engen Raum im Kreis herumgeführt. Man kann dabei zwischendurch von rechts nach links wechseln.
- Durch das enge Gehen im Quadrat lernt das Pferd sich zu biegen. Es muss sein Gewicht mehr auf die Hinterhand verlagern.
L-Gasse[]
Die „L-Gasse“ wird mithilfe von vier Stangen mit einer ungefähren Länge von zwei Metern in Form eines doppelten L's gelegt. So hat man eine eine rechtwinklig abknickende Gasse, mit einem Durchgang von etwa 80cm Breite.
Hier wird das Pferd durchgeführt. Zu Erhöhung des Schwierigkeitsgrads kann man vorwärts in die Gasse hinein und rückwärts wieder hinausgehen.
- In der Übung lernt das Pferd einen Engpass sicher und ausbalanciert zu überwinden.
Slalom[]
Hierfür stellt man Pylone oder Tonnen mit großem Abstand in einer reihe auf. Das Pferd wird dann im Slalom zwischen den Tonnen im Schritt und später im Trab hindurchgeführt. Wenn das Pferd die Übung beherrscht kann man die Abstände verringern oder den Slalom Rückwärts gehen.
- Das Pferd wird durch die vielen Wendungen biegsamer und geschmeidiger
Wassergraben[]
Hierfür wird ein längerer Graben mit einer Plane ausgelegt und mit Wasser gefüllt. Nun wird das Pferd durch das Wasser geführt (Mensch geht neben dem Graben). Eine gute Hilfe ist es, das Pferd mit einem Leckerli durch das Wasser zu locken. Nach einigen malen sollte es auch von alleine durch das Wasser gehen.
- Diese Übung ist u.a. Praktisch für einen Ausritt.
Brücke[]
Eine Brücke zu bauen ist etwas komplizierter und sollte auf dauer bestehen bleiben. Das Pferd wird zuerst den holzigen Boden überprüfen. Hat das Pferd sich mit der Brücke vertraut gemacht, kann man es langsam hinüber führen.
Gräben und Hügel[]
Diese natürlichen Hindernisse kennt nicht jedes Pferd und es ist gar nicht so leicht das Tempo richtig zu variieren.
Anti - Schrecktraining[]
Rascheltüte []
Dafür braucht man eine Gerte, an deren Ende ein Stück Plastik (Tüte) gebunden wird. Man stellt sich nun vor das Pferd und hält die Tüte schräg neben sich auf Nasenhöhe des Pferdes hoch. Weicht das Pferd zurück, versteckt man sie wieder hinter dem Rücken. Kommt das Pferd näher, lässt man es die Tüte mit der Nase berühren.
Klappt dies stressfrei, läuft man vor dem Pferd her und schwingt die Tüte hin und her. Sobald das Pferd entspannt hinterher läuft, kann man die Tüte an das Pferd heran schwingen.
Als letztes streicht man mit der Tüte über den gesamten Pferdekörper, das Pferd soll dabei entspannt stehen bleiben.
Planentraining[]
Man führt das Pferd über eine Plane, was es wahrscheinlich zuerst nicht geheuer findet. Scharrt das Pferd mit dem Huf auf der Plane, überprüft es den Untergrund.
Plastikvorhang[]
Der Plastikvorhang ist etwas aufwändiger im Aufbau, deshalb ist es gut, wenn er nach dem Training nicht gleich wieder abgebaut werden muss.
Man benötigt dazu zwei Holzpfosten mit einer Länge von etwa vier Metern. Diese Pfosten werden circa einen Meter tief in der Erde versenkt, so dass sie stabil stehen. Der Abstand zwischen den Pfosten sollte etwa zweieinhalb Meter betragen. Oben werden die Pfosten mit einem Brett oder einem Kantholz zu einem Tor verbunden. Nun werden am Querbalken Plastikstreifen so angebracht, dass sie nebeneinander liegen. Die Streifen sollten nicht so lang sein, dass das Pferd drauftreten kann.
Wenn das Pferd die Übung noch nicht kennt und schreckhaft ist, geht man am besten wie folgt vor:
Ein Helfer hält die Streifen zur Seite, während das Pferd zum ersten Mal langsam durch das Tor geführt wird. Alternativ kann man die Streifen auch seitlich wegbinden. Nun werden die Plastikstreifen nach und nach freigegeben, so dass sie in der Mitte des Tores baumeln. Das Pferd wird nun immer wieder durch das veränderte Tor geführt, bis es gelassen mit allen Streifen durch das Tor geht.
- Das Training eignet sich ideal, um die Ängste eines Pferdes vor wehenden Plastik abzubauen.
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Spielplatz[]
Wippe[]
Für den Bau der Wippe benötigt man ein dickes Rundholz und einige stabile Bohlen, die fest miteinander verbunden sind. Das Rundholz wird auf den Boden gelegt. Anschließend wird der Laufsteg aus den Bohlen auf dem Rundholz platziert, so dass eine Wippe entsteht.
Die Übung an der Wippe erfordert, dass das Pferd bereits Vertrauen zum Menschen gefasst hat und den Mut hat, an neue, unbekannte Hindernisse heranzutreten. Deshalb sollte die Wippe erst später als Übung in der Bodenarbeit eingesetzt werden. Das Pferd wird vorsichtig an die Wippe herangeführt und soll sich dann langsam mit der Schaukelbewegung auseinandersetzen. Wenn das Pferd die Mitte des Laufstegs überschreitet, kippt die Wippe nach unten. Pferde, die bereits mit Übungen auf der Brücke vertraut sind, gewöhnen sich meist recht schnell an die Wippe, verlagern ihr Gewicht entsprechend und gehen sicher hinüber.
- Durch die Übungen auf der Wippe lernt das Pferd auf spielerische Weise seinen Körper zu beherrschen, indem es sein Gewicht verlagert. Außerdem wird das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch durch dieses Training gefördert.